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DORA – Die EU-Verordnung für digitale Resilienz im Finanzsektor

Die Digitalisierung hat den Finanzsektor revolutioniert und ermöglicht es Finanzinstituten, effizienter zu arbeiten, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und Kundendaten in Echtzeit zu analysieren. Mit dieser digitalen Transformation geht jedoch auch ein erhöhtes Risiko für Cyberangriffe, Datenlecks und IT-Ausfälle einher.

Um die Sicherheit und Stabilität der Finanzinfrastruktur in der Europäischen Union zu gewährleisten, trat 2023 die Digital Operational Resilience Act (DORA) in Kraft. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Finanzbranche gegenüber technologischen Störungen zu stärken und gleichzeitig den Schutz sensibler Informationen zu verbessern.

Warum ist DORA wichtig?

In den letzten Jahren sind Cyberangriffe zu einer der größten Bedrohungen für den Finanzsektor geworden. Banken, Versicherungsgesellschaften und andere Finanzdienstleister verwalten riesige Mengen sensibler Kundendaten und Vermögenswerte, was sie zu attraktiven Zielen für Hacker macht. Ein erfolgreicher Cyberangriff auf eine dieser Institutionen könnte katastrophale Folgen für die Wirtschaft und das Vertrauen der Verbraucher haben.

Darüber hinaus beschleunigt die Digitalisierung den Einsatz von Cloud-Technologien, Big Data und Künstlicher Intelligenz, was neue Angriffspunkte für Cyberkriminelle schafft. DORA soll sicherstellen, dass Finanzinstitute in der Lage sind, technologische Risiken proaktiv zu identifizieren, zu managen und zu minimieren. Dies umfasst nicht nur die eigenen Systeme der Finanzinstitute, sondern auch die der Drittanbieter, von denen viele Institutionen abhängig sind.

Die fünf Säulen von DORA

DORA basiert auf fünf Kernkomponenten, die eine umfassende Absicherung des Finanzsektors gegen Cyberrisiken gewährleisten sollen.

  1. IKT-Risikomanagement Finanzinstitute müssen ein robustes Risikomanagementsystem implementieren, das auf Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ausgerichtet ist. Dazu gehört eine gründliche Risikobewertung, die regelmäßig aktualisiert wird, sowie die Entwicklung von Plänen zur Risikominderung. Dies stellt sicher, dass Institutionen potenzielle Schwachstellen in ihren Systemen frühzeitig erkennen und beheben können.

  2. Vorfallmanagement Ein zentrales Element von DORA ist die Meldung von Sicherheitsvorfällen. Finanzinstitute sind verpflichtet, Cyberangriffe und IT-Ausfälle umgehend zu melden, um so eine schnelle Reaktion zu ermöglichen und die Auswirkungen auf Kunden und Partner zu minimieren. Es wird erwartet, dass die Institutionen klare Verfahren entwickeln, wie sie auf solche Vorfälle reagieren und den Betrieb schnellstmöglich wiederherstellen.

  3. IKT-Resilienztests Um sicherzustellen, dass die Systeme eines Finanzinstituts den Belastungen eines Cyberangriffs standhalten können, müssen regelmäßig Resilienztests durchgeführt werden. Diese Tests simulieren verschiedene Szenarien, darunter groß angelegte Cyberattacken, um Schwachstellen in der Infrastruktur zu identifizieren und zu beheben.

  4. Risikomanagement bei Drittanbietern Viele Finanzinstitute lagern einen Teil ihrer IT-Dienste an Drittanbieter aus, was zusätzliche Risiken mit sich bringt. DORA fordert, dass Finanzinstitute auch die Risiken, die durch externe Dienstleister entstehen, aktiv managen. Dies umfasst detaillierte Überprüfungen der Anbieter und Verträge, um sicherzustellen, dass auch deren Systeme den Anforderungen an die Cybersicherheit entsprechen.

  5. Informationsaustausch Ein weiterer wesentlicher Aspekt von DORA ist die Förderung des Informationsaustauschs zwischen Finanzinstituten. Durch den Austausch von Informationen über Cyberbedrohungen und Sicherheitsvorfälle können Institutionen voneinander lernen und so ihre eigenen Systeme stärken. Dieser kollaborative Ansatz soll die gesamte Branche widerstandsfähiger machen.

Auswirkungen auf Finanzinstitute

Für Finanzinstitute bringt DORA zahlreiche neue Anforderungen mit sich. Neben der technischen Anpassung ihrer Systeme müssen sie auch ihre organisatorischen Strukturen und Prozesse überdenken. Die Implementierung von DORA erfordert erhebliche Investitionen in Technologie, Schulungen und externe Berater, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Verordnung erfüllt werden.

Darüber hinaus müssen Institutionen ihre bestehenden Verträge mit Drittanbietern überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Cloud-Dienstleistern oder externen IT-Anbietern müssen klare Richtlinien festgelegt werden, die sicherstellen, dass auch diese Partner den Sicherheitsstandards von DORA entsprechen.

Vorteile von DORA

Obwohl die Umsetzung von DORA mit Kosten und Herausforderungen verbunden ist, bringt die Verordnung langfristig zahlreiche Vorteile für den Finanzsektor. Durch ein verbessertes Risikomanagement und regelmäßig durchgeführte Tests werden Finanzinstitute besser auf Cyberangriffe vorbereitet sein. Dies stärkt nicht nur die Stabilität des Finanzsektors, sondern erhöht auch das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit ihrer Daten und Vermögenswerte.

Zusätzlich sorgt DORA für mehr Transparenz innerhalb der Branche und fördert den Austausch von Informationen über potenzielle Bedrohungen. Langfristig wird dies die Fähigkeit der gesamten Branche verbessern, auf neue Cybergefahren zu reagieren und so die Sicherheit und Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die Implementierung der DORA-Verordnung stellt für viele Institutionen eine große Herausforderung dar. Die technischen Anforderungen sind komplex, und es wird erhebliche Anstrengungen erfordern, alle bestehenden Systeme und Prozesse an die neuen Vorschriften anzupassen. Darüber hinaus müssen Mitarbeitende in den neuen Verfahren geschult werden, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, Sicherheitsvorfälle zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.

Auch die Kosten für die Umsetzung von DORA sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere kleinere Finanzinstitute stehen vor der Herausforderung, die notwendigen finanziellen Mittel und technischen Ressourcen bereitzustellen.

Fazit

DORA ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer sicheren und widerstandsfähigen digitalen Zukunft für den Finanzsektor. Trotz der Herausforderungen, die mit der Umsetzung verbunden sind, wird die Verordnung langfristig dazu beitragen, den Sektor besser vor Cyberbedrohungen zu schützen, die IT-Resilienz durch kontinuierliches Monitoring zu erhöhen und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.

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