Tanja Dirnberger
Marketing Manager, WOTAN Monitoring
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In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Unternehmen und Behörden immer stärker auf digitale Systeme angewiesen sind, spielt IT-Forensik eine entscheidende Rolle. Sie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung und Aufklärung von Cyberkriminalität, Hackerangriffen und Datenlecks.
Behörden und staatliche Einrichtungen nutzen IT-Forensik, um digitale Beweise zu sammeln und zu analysieren, die für strafrechtliche Ermittlungen oder interne Untersuchungen von Bedeutung sind. In diesem Blogbeitrag werden die Grundlagen, die Vorgehensweise und die Anwendungsmöglichkeiten der IT-Forensik vorgestellt.
IT-Forensik, auch als digitale Forensik bekannt, ist ein spezialisiertes Gebiet der Forensik, das sich auf die Sammlung, Sicherung, Analyse und Interpretation von elektronischen Daten konzentriert. Diese Daten stammen aus verschiedenen Quellen wie Computern, Netzwerken, Mobilgeräten und Cloud-Diensten oder auch dem Internet of Things (IoT). Im Mittelpunkt steht dabei die Beweissicherung, die rechtlich verwertbar sein muss, um in Gerichtsverfahren genutzt werden zu können. Behörden wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundeskriminalamt (BKA) nutzen IT-forensische Methoden zur Bekämpfung von Cyberkriminalität. Ziel ist es, Beweise zu finden, die dabei helfen, digitale Straftaten aufzuklären oder die Ursache von Sicherheitsvorfällen zu bestimmen (Digitale Forensik - TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA, 2024; BKA, o. D.-b).
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist IT-Forensik ein wesentlicher Bestandteil der Cyberabwehr, da sie Angriffe nachvollziehbar macht und zur Prävention zukünftiger Vorfälle beiträgt (Digitale Forensik - TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA, 2024)
IT-Forensik folgt einem strukturierten und rechtlich abgesicherten Prozess, um sicherzustellen, dass alle Beweise korrekt gesammelt und verwendet werden. Diese Schritte umfassen (Digitale Forensik - TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA, 2024):
Im ersten Schritt werden alle relevanten Datenquellen identifiziert, die potenziell Beweise enthalten könnten. Hierzu zählen Computer, Smartphones, Netzwerkspeicher oder auch Cloud-Dienste. In der Praxis arbeiten IT-Forensiker eng mit den Sicherheitsbehörden zusammen, um alle Spuren eines Vorfalls zu erfassen.
Die Sicherung der Beweise ist ein kritischer Aspekt der IT-Forensik. Es wird eine forensische Kopie der Daten erstellt, um sicherzustellen, dass die Originaldaten unverändert bleiben. Dieser Prozess wird von staatlichen Institutionen, wie der Polizei und dem BKA, nach strengen rechtlichen Vorgaben durchgeführt.
Im nächsten Schritt werden die gesicherten Daten auf verdächtige Aktivitäten hin untersucht. IT-Forensiker suchen nach Anomalien, wie z. B. unautorisierte Zugriffe, schädliche Software oder ungewöhnliches Benutzerverhalten. Das BSI hebt in seinen Leitlinien hervor, dass dabei eine detaillierte Protokollierung der Untersuchung notwendig ist, um die Beweise später in Gerichtsverfahren nutzen zu können.
Nach Abschluss der Untersuchung wird ein umfassender Bericht erstellt, der alle Schritte der forensischen Analyse dokumentiert. Dieser Bericht ist nicht nur für interne Zwecke wichtig, sondern wird auch von Strafverfolgungsbehörden und Gerichten als offizielles Beweisdokument verwendet.
IT-Forensik wird in vielen Bereichen der Strafverfolgung und der Cybersicherheit angewendet (Digitale Forensik - TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA, 2024):
Ein klassischer Anwendungsbereich ist die Bekämpfung von Cyberkriminalität, z. B. bei Hackerangriffen, Phishing-Angriffen oder Ransomware-Attacken. Das Bundeskriminalamt (BKA) nutzt IT-forensische Methoden, um digitale Spuren zu sichern und Täter zu identifizieren.
In der Wirtschaft kommt IT-Forensik zum Einsatz, um interne Vorfälle wie Datenmissbrauch, finanzielle Manipulationen oder Insiderhandel aufzudecken. Institutionen wie die Europäische Kommission und nationale Behörden setzen IT-Forensik ein, um Betrugsfälle auf EU-Ebene zu untersuchen.
Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist die Bedeutung von IT-Forensik weiter gestiegen. Bei Verdacht auf Datenschutzverletzungen wird die IT-Forensik genutzt, um die Ursachen zu analysieren und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Trotz der großen Bedeutung und Wirksamkeit der IT-Forensik gibt es einige Herausforderungen:
Die rasante Entwicklung der Technologie wird auch die IT-Forensik weiter verändern. Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning werden zunehmend genutzt, um große Datenmengen schneller zu analysieren und neue Arten von Cyberangriffen zu erkennen. In der Zukunft wird die IT-Forensik ein noch wichtigerer Bestandteil der globalen Cyberabwehr sein.
IT-Forensik ist ein essenzielles Instrument in der heutigen digitalisierten Welt. Sie hilft Behörden und Unternehmen dabei, Cybervorfälle aufzuklären, Täter zu verfolgen und Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Durch die Kombination von technischer Expertise und strengen rechtlichen Vorgaben tragen IT-Forensiker dazu bei, dass die digitale Welt sicherer wird.
Quellen:
Digitale Forensik - TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA. (2024, 30. Januar). TÜV TRUST IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV AUSTRIA. https://it-tuv.com/leistungen/cyber-security/digitale-forensik/
Europäische Kommission – offizielle Website. (2024, 9. September). Europäische Kommission. https://commission.europa.eu/index_de
Bundeskriminalamt. (o. D.-a). https://www.bka.de/DE/Home/home_node.html