Technologie Trends : Continuous Threat Exposure Management
Continuous Threat Exposure Management (CTEM) ist eine Cybersecurity-Strategie, die von Gartner entwickelt wurde. Sie integriert die Situationswahrnehmung von Bedrohungsdaten und automatisiert die Reaktion auf Sicherheitsrisiken.
Was versteht man unter Continuous Threat Exposure Management (CTEM)?
Continuous Threat Exposure Management (CTEM) ist ein proaktiver Ansatz in der Cybersicherheit, der darauf abzielt, die Anfälligkeit eines Unternehmens für Bedrohungen kontinuierlich zu überwachen und zu managen. Hierbei werden fortlaufend Angriffssimulationen eingesetzt, um potenzielle Schwachstellen und Bedrohungen zu identifizieren. Im Fokus steht die frühzeitige Erkennung, noch bevor Hacker die Schwachstellen ausnutzen können.
Die Hauptmerkmale von CTEM:
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Echtzeitüberwachung: Durch kontinuierliche Überwachung erhält das Sicherheitsteam einen fortlaufenden Einblick in die Sicherheitslage.
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Proaktive Identifizierung: CTEM setzt auf präventive Maßnahmen, um die Anzahl der in Echtzeit erkannten Bedrohungen zu reduzieren.
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Simulation von Angriffen: Attackensimulationen werden genutzt, um potenzielle Schwachstellen zu entdecken und zu bewerten.
Durch diese Vorgehensweise ermöglicht CTEM eine dynamische Anpassung an neue Bedrohungen und gewährleistet eine effektive Risikominimierung.
Tipp: Cyber Security: Unternehmen sind unzureichend geschützt
Continuous Threat Exporsure Management Framework
Heutige Cyberangriffe passieren äußerst schnell und zwingen Unternehmen zur Automatisierung von Kontrollen und zur Bereitstellung von Sicherheitspatches, um mit ihrer Geschwindigkeit Schritt zu halten. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die zukünftige Gefährdung bestehen. Hier setzt ein CTEM-Programm (Continuous Threat Exposure Management) an, das nicht nur vorhandene Bedrohungen aufdeckt, sondern sie auch aktiv priorisiert. CTEM ist ein proaktives und kontinuierliches fünfstufiges Programm oder Framework:
1. Scoping: Identifikation von Anfälligkeiten
Das Scoping ist die initiierende Phase des Continuous Threat Exposure Management (CTEM). Hier werden die Weichen für den gesamten CTEM-Kurs gestellt, und die folgenden Schritte bauen auf den Erkenntnissen dieser kritischen Phase auf:
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Festlegung des Programmumfangs: In dieser Phase definiert das Unternehmen den genauen Rahmen des CTEM-Programms. Dies beinhaltet, welche Assets und Bereiche des Netzwerks einbezogen werden sollen, um eine umfassende Sicherheitsabdeckung zu gewährleisten.
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Identifizierung der wichtigsten Werte: Ein wesentlicher Schritt ist die Identifizierung der Schlüsselwerte des Unternehmens. Diese können sensible Daten, kritische Systeme oder andere Vermögenswerte sein, die vor Bedrohungen geschützt werden müssen.
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Bestimmung des Risikos: Das Scoping analysiert das Risikoniveau, das mit den identifizierten Werten verbunden ist. Diese Bewertung ermöglicht es, Ressourcen effektiv auf die kritischsten Bereiche zu konzentrieren.
Warum ist das Scoping entscheidend?
Die korrekte Umsetzung des Scopings legt den Grundstein für einen erfolgreichen CTEM-Verlauf. Indem sie klare Parameter setzt, ermöglicht diese Phase eine gezielte und effiziente Sicherheitsstrategie.
2. Discovery: Aufdecken, bewerten der Risiken
In der Discovery-Phase im Continuous Threat Exposure Management (CTEM) werden alle gefährdeten Ressourcen, einschließlich Hardware, Software, Datenbanken und Netzwerkinfrastruktur, identifiziert und katalogisiert:
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Identifizierung und Katalogisierung: Unternehmen setzen in dieser Phase eine Vielzahl von IT-Discovery-Tools (WOTAN Monitoring) und -Methoden ein. Das Ziel ist, sämtliche IT-Ressourcen zu überprüfen und zu identifizieren, um potenzielle Schwachstellen und Gefahren aufzudecken.
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Umfassende Überprüfung: Dies beinhaltet die Anwendung von Schwachstellenbewertungen, Penetrationstests und anderen Sicherheitsaudits. Durch diese Methoden werden Schwachstellen und potenzielle Bedrohungen sichtbar gemacht.
Warum ist die Discovery-Phase wichtig?
Die genaue Identifikation und Katalogisierung aller Ressourcen legen den Grundstein für eine effektive Sicherheitsstrategie. Nur durch ein umfassendes Verständnis der eigenen Infrastruktur können Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, um sich vor Bedrohungen zu schützen.
3. Priorisierung von Bedrohungen
Nach dem Scoping und der Entdeckung von Schwachstellen in der digitalen Infrastruktur eines Unternehmens ist die Priorisierungsphase im Continuous Threat Exposure Management (CTEM) entscheidend. Hier wird das Risiko, das mit den entdeckten Schwachstellen verbunden ist, bewertet und eine Rangfolge erstellt, die sich auf die Bedeutung für den Geschäftsbetrieb bezieht.
Der natürliche Verlauf:
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Bewertung des Risikos: In dieser Phase erfolgt eine gründliche Analyse des mit jeder Schwachstelle verbundenen Risikos. Das ermöglicht es Unternehmen, gezielt auf diejenigen Bedrohungen einzugehen, die die größten Auswirkungen haben könnten.
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Rangfolge nach Geschäftsbetrieb: Die Schwachstellen werden nach ihrer Bedeutung für den Geschäftsbetrieb priorisiert. Dieser Schritt ermöglicht es, Ressourcen effizient einzusetzen und sich auf die kritischsten Bereiche zu konzentrieren.
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Einsatz von Risikobewertungsmethoden: Viele Unternehmen nutzen Risikobewertungsmethoden, um den Schweregrad und die Wahrscheinlichkeit einzelner Bedrohungen zu analysieren. Dies bietet eine fundierte Grundlage für Entscheidungen in Bezug auf Sicherheitsmaßnahmen.
Die Priorisierungsphase ist somit ein Schritt im CTEM-Verlauf, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Sicherheitsressourcen optimal zu nutzen.
4. Validierung: Implementierung von Schutzmaßnahmen
In der Validierungsphase des CTEM setzen Sicherheitsteams ihre Pläne zur Behebung von Schwachstellen und Bedrohungen mit höchster Priorität in die Tat um und testen sie. Dies kann das Implementieren zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen, das Aktualisieren von Software und das Anpassen von Sicherheitseinstellungen umfassen.
Ähnlich wie in der Discovery-Phase ist es entscheidend, ein breites Spektrum an Interessengruppen einzubeziehen, darunter IT-Mitarbeiter:innen, Sicherheitspersonal und andere Personen, die möglicherweise unterschiedliche Ansichten zu potenziellen Schwachstellen haben. Die Validierungsphase spielt eine kritische Rolle, um sicherzustellen, dass die Organisation wirksam gegen Bedrohungen geschützt ist.
Dieser Prozess ermöglicht es Sicherheitsteams, die Effektivität ihrer Maßnahmen zu bewerten und notwendige Verbesserungen vorzunehmen.
5. Mobilisierung: Kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung
Die Mobilisierungsphase, als letzte Etappe der CTEM-Strategie, spielt eine Rolle bei der Vorbereitung und Umsetzung einer effektiven Sicherheitsstrategie. Es werden bestimmte Schlüsselparameter definiert, um eine fundierte Grundlage für den Erfolg zu schaffen:
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Definition des Umfangs der Initiative: Klare Konturen werden gezogen, um den Fokus der CTEM-Initiative zu bestimmen.
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Festlegung von Zielen: Konkrete Ziele werden formuliert, die die Richtung für die gesamte Sicherheitsstrategie vorgeben.
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Identifizierung der wichtigsten Interessengruppen und Ressourcen: Schlüsselpersonen und Ressourcen werden ermittelt, um eine effiziente Umsetzung zu gewährleisten.
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Durchführung einer Bereitschaftsbewertung: Eine umfassende Bewertung des aktuellen Reifegrads des Unternehmens in Bezug auf Cybersicherheit und Exposure Management wird durchgeführt. Dies ist besonders wichtig, da Gartner vor übermäßiger Automatisierung auch warnt.
Diese Bewertung ermöglicht es, Schwachstellen zu erkennen, bevor CTEM vollständig implementiert wird, und schafft eine solide Grundlage für die zukünftige Sicherheitsstrategie. Durch die Mobilisierungsphase wird sichergestellt, dass das Unternehmen gut vorbereitet ist und die CTEM-Maßnahmen effektiv umgesetzt werden können.
Bedeutung für Unternehmen:
Gartner prognostiziert CTEM als einen strategischen Technologie-Trend für die kommenden Jahre, da er dazu beiträgt, Sicherheitsbedrohungen proaktiv anzugehen und die Widerstandsfähigkeit von Organisationen gegenüber Cyberangriffen zu stärken.
Cybersecurity ist in der heutigen vernetzten Welt von entscheidender Bedeutung. Eine innovative Strategie, die sich bewähren könnte, ist Continuous Threat Exposure Management (CTEM). CTEM ermöglicht Unternehmen, ihre Cybersecurity-Risiken in Echtzeit zu überwachen und fundierte Entscheidungen für den Schutz ihrer IT-Infrastruktur zu treffen.
Tipp: Schutzziele der Informationssicherheit: Integrität, Verfügbarkeit, Vertraulichkeit
In welchem Kontext stehen CTEM Analysen und IT Monitoring?
Continuous Threat Exposure Management (CTEM) Analysen und IT Monitoring stehen im Kontext der proaktiven Sicherheitsstrategien von Unternehmen.
CTEM Analysen:
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Frühzeitige Bedrohungserkennung: CTEM Analysen ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Cybersecurity-Risiken in Echtzeit.
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Automatisierte Reaktion: Durch CTEM werden automatisierte Reaktionen auf Bedrohungen erleichtert, um schnell und effektiv darauf zu reagieren.
IT Monitoring:
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Überwachung der IT-Infrastruktur: IT Monitoring überwacht kontinuierlich den Zustand von IT-Systemen und -Netzwerken.
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Fehlererkennung und Wartung: Es unterstützt bei der Fehlererkennung und Wartung von IT-Ökosystemen.
Kontextuelle Verbindung:
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Ganzheitliche Sicherheitsstrategie: Die Integration von IT Monitoring in CTEM Analysen schafft eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie.
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Proaktiver Schutz: Die Kombination ermöglicht einen proaktiven Schutz vor fortgeschrittenen Bedrohungen und Schwachstellen.
Durch die Verbindung von CTEM Analysen und IT Monitoring können Unternehmen nicht nur ihre Sicherheitslage verbessern, sondern auch effizienter auf aktuelle Bedrohungen reagieren und zukünftige Sicherheitsrisiken minimieren.
Quellen:
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Grundschutz/Kompendium/Umsetzungshinweise_
Kompendium_CD_2019.pdf%3F__blob=publicationFile%26v=11
https://www.gartner.de/de/artikel/die-10-wichtigsten-strategischen-technologie-trends-von-gartner-fuer-2024
https://www.gartner.com/en/articles/how-to-manage-cybersecurity-threats-not-episodes